Während infektiöse, pilzliche Pflanzenkrankheiten in vielen Nutzpflanzen immer wieder verheerende Schäden anrichten, sind sie auch bei der Auswahl ihrer Wirte wählerisch. Jeder Pilz weist im Allgemeinen ein bestimmtes Wirtsspektrum auf, der Mechanismus dieser Spezifität ist jedoch nicht vollständig verstanden.
Forscher der Universität Kyoto haben nun vier Pilzproteine, sogenannte Effektoren, identifiziert und kategorisiert, die für die Unterdrückung der Immunität der Wirtspflanze vor Infektionen verantwortlich sind. Der Artikel „Der selektive Einsatz von Virulenzeffektoren korreliert mit der Wirtsspezifität bei einem pilzlichen Pflanzenpathogen“ erschien am 20. März 2023 in New Phytologist.
Phytopathogene sind Pflanzen pathogene Pilze die diese Effektoren absondern. Dadurch weist der Schadpilz bei der Infektion von Pflanzen im Allgemeinen eine ausgeprägte Wirtsspezifität auf und verursacht mehr als 70 % der Fälle Pflanzenkrankheiten.
Den Forschern zufolge handelt es sich um vier Effektorproteine Mit den Namen EPC1 bis EPC4 in Colletotrichum orbiculare – einem phytopathogenen Pilz – wird eine Spezifität auf einer Wirtsgurke hergestellt.
„Die vier Effektoren haben sehr unterschiedliche Aminosäuresequenzen, was darauf hindeutet, dass sie unabhängig voneinander arbeiten. Wir müssen jedoch die Funktion jedes Effektors weiter analysieren, um ein klareres Bild zu erhalten“, sagt Hauptautor Yoshitaka Takano von der Graduate School of Agriculture der KyotoU.
Takanos Team nutzte Funktionsanalyse– gezielte Genstörung – an Effektor-ähnlichen Genen, die in sechs Isolaten des inokulierten Erregers stark exprimiert werden.
„Wir haben gerade ein Guckloch geöffnet, um zu verstehen, wie Effektoren phytopathogener Pilze die Wirtsspezifität beeinflussen. Unser wachsendes Wissen kann zu neuen Pflanzenschutztechnologien führen.“