- Der Umsatz stieg deutlich um mehr als 17 % auf 1.54 Mrd. Euro
- Starkes Wachstum von EBITDA (+9 %) und EBIT (+13 %)
- Jahresüberschuss und Ergebnis je Aktie auf Vorjahresniveau
- Dividendenvorschlag 2022: 0.80 (0.80) € je Aktie
- Prognose 2022/2023 (KWS Gruppe):
Umsatzsteigerung von 7 – 9 %, EBIT-Marge: 10 – 11 %, F&E-Quote: 18 – 20 %
„Unser starkes Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr unterstreicht einmal mehr die Attraktivität und Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells als innovatives Saatgutunternehmen“, kommentierte Eva Kienle, CFO von KWS. „Trotz erheblicher Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen konnten wir unser operatives Ergebnis deutlich steigern. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir weiter wachsen und gleichzeitig auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung als Treiber nachhaltiger Innovationen investieren. Angesichts der bestehenden geopolitischen Risiken, zunehmender Wetterextreme und stark inflationärer Entwicklungen gehen wir jedoch davon aus, dass die Rahmenbedingungen für KWS herausfordernd bleiben werden.“
Geschäftsentwicklung 2021/2022
Der Umsatz der KWS Gruppe stieg deutlich um 17.5 % auf 1,539.5 (1,310.2) Mio. €. Währungsbedingte Effekte hatten insgesamt nur einen geringen Einfluss auf den Umsatz. Das EBITDA verbesserte sich um 9.3 % auf 252.4 (230.9) Mio. €. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 13.2 % auf 155.1 (137.0) Mio. €. Die EBIT-Marge erreichte 10.1 % (10.5 %). Der Jahresüberschuss lag mit 107.8 (110.6) Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie mit 3.27 (3.35) Euro auf Vorjahresniveau.
in Mio. € | 2021/22 | 2020/21 | +/- | |
Nettoumsatz | 1,539.5 | 1,310.2 | 17.5% | |
EBITDA | 252.4 | 230.9 | 9.3% | |
EBIT | 155.1 | 137.0 | 13.2% | |
Nettofinanzertrag/-aufwendungen | -16.9 | 5.2 | - | |
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 138.1 | 142.2 | -2.9% | |
Einkommenssteuer | 30.4 | 31.6 | -3.8% | |
Jahresüberschuss | 107.8 | 110.6 | -2.6% | |
Gewinn je Aktie | in € | 3.27 | 3.35 | -2.6% |
Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Das Maissegment verzeichnete im Berichtsjahr mit einem Umsatzplus von 21 % auf 935.4 (774.0) Mio. erneut ein starkes Wachstum. €. Dies war vor allem auf die Region Südamerika zurückzuführen, wo der Umsatz um mehr als 70 % anstieg. In Europa erzielte KWS in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ein Umsatzwachstum von rund 7 %. Der Umsatz des US-Joint-Ventures AgReliant stieg um rund 3 % in lokaler Währung, hauptsächlich aufgrund höherer Verkaufsmengen für Sojabohnensaatgut. Deutlich gestiegene Produktionskosten und negative Auswirkungen des Ukrainekriegs belasteten das Segmentergebnis, das auf 57.2 (71.3) Millionen Euro zurückging. Darüber hinaus wirkten sich geringere Ergebnisbeiträge des Joint Ventures AgReliant negativ aus. Die EBIT-Marge des Segments ging von 9.2 % auf 6.1 % zurück.
Verkäufe in der Segment Zuckerrüben durch den großen Erfolg innovativer KWS Sorten deutlich um 12.2 % auf 588.4 (524.3) Mio. € gestiegen. Damit wuchs KWS stärker als der Markt und untermauerte damit einmal mehr seine weltweit führende Marktposition für Zuckerrübensaatgut. Wachstumstreiber war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die starke Nachfrage nach CONVISO® SMART – einem innovativen Unkrautbekämpfungssystem. Die entsprechenden Sorten sind mittlerweile in 25 Ländern erhältlich und hatten mit rund 19 % einen signifikanten Anteil am Segmentumsatz. Ein weiterer Wachstumstreiber waren die neuen Sorten mit Cercospora-Toleranz (CR+), die bereits im zweiten Jahr der Markteinführung eine sehr starke Nachfrage verzeichneten. Vor dem Hintergrund der positiven Umsatzentwicklung stieg auch das Segmentergebnis deutlich auf 195.0 (174.7) Millionen Euro. Die EBIT-Marge lag mit 33.1 % (33.3 %) auf Vorjahresniveau.
Im Segment Getreidestieg der Umsatz deutlich um 13.2 % auf 216.4 (191.62) Mio. €. Haupttreiber dieser positiven Umsatzentwicklung war das starke Wachstum bei Raps. Insbesondere günstige Marktbedingungen und eine verbesserte Performance des Sortenportfolios führten zu einer Steigerung von 42 %. Auch das Roggensaatgutgeschäft entwickelte sich mit einem Plus von 4 %, insbesondere in Deutschland, sehr gut. Das Roggensaatgutgeschäft hatte mit rund 40 % einen wesentlichen Anteil am Segmentumsatz. Der Umsatz mit Weizensaatgut stieg aufgrund positiver Marktbedingungen um rund 7 %, während der Umsatz mit Gerstensaatgut leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Vor dem Hintergrund der erfreulichen Umsatzentwicklung stieg das Segmentergebnis auf 29.5 (21.3) Millionen Euro. Die EBIT-Marge stieg auf 13.6 % und lag damit deutlich über dem Vorjahr (11.1 %).
Verkäufe in der Segment Gemüse ging im Berichtsjahr auf 54.3 (58.2) Mio. € zurück. Spinatsaat hatte mit knapp 60 % erneut den größten Anteil am Segmentumsatz. Während sich der Umsatz in den USA leicht erholte, verzeichnete das Segment eine rückläufige Nachfrage in Europa und Asien. Darüber hinaus führten schlechte Wetterbedingungen während der Saatgutvermehrung in Neuseeland zu einer geringeren Produktverfügbarkeit. Das Bohnensaatgutgeschäft, das rund 27 % des Umsatzes ausmacht, zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr robust. Bedingt durch den Geschäftsverlauf und den Ausbau der Züchtungsaktivitäten ging das Segmentergebnis leicht auf –18.5 (–18.1) Mio. € zurück.
Verkäufe in der Unternehmensbereich beliefen sich auf 8.3 (6.0) Mio. €. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war insbesondere eine preisbedingte Absatzsteigerung auf den KWS Betrieben in Deutschland, Frankreich und Polen. Im Segment Corporate werden alle übergreifenden Kosten für die Zentralfunktionen der KWS Gruppe sowie Forschungsaufwendungen abgebildet, weshalb das Segmentergebnis regelmäßig negativ ist. Das Segmentergebnis ging im Vorjahreszeitraum vor allem aufgrund höherer Forschungsaufwendungen und positiver Effekte aus Finanzierungsinstrumenten auf –97.5 (–92.0) Mio. € zurück.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/2023
Die KWS Gruppe soll ein Umsatzwachstum von 7 bis 9 % (auf vergleichbarer Basis, ohne Währungs- und Portfolioeffekte) bei einer EBIT-Marge zwischen 10 % und 11 % erreichen. Die Forschungs- und Entwicklungsquote sollte in einer Bandbreite von 18 bis 20 % liegen. Für die Produktsegmente Mais, Zuckerrüben, Getreide und Gemüse wird eine deutliche Umsatzsteigerung bei einer EBIT-Marge auf Vorjahresniveau prognostiziert. Auf Basis der geplanten Kostenentwicklung rechnet das Unternehmen für das Segment Corporate mit einem EBIT von rund –110.0 Mio. €.
Geplante Gewinnverwendung: Dividende von 0.80 € je Aktie
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 6. Dezember 2022 die Ausschüttung einer Dividende von 0.80 (0.80) € je Aktie für das Geschäftsjahr 2021/2022 vorschlagen. Damit würden 26.4 (26.4) Mio. € an die Aktionäre der KWS SAAT SE & Co. KGaA ausgeschüttet. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 24.5 % (23.9 %), womit KWS im Rahmen ihrer Dividendenpolitik einer an der Ertragskraft des Unternehmens orientierten Dividendenzahlung von 20 bis 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe bleiben würde .
Wahlvorschläge für den künftigen Aufsichtsrat der KWS SAAT SE & Co. KGaA
Die ordentliche Hauptversammlung der KWS SAAT SE & Co. KGaA wird turnusgemäß am 6. Dezember 2022 einen neuen Aufsichtsrat wählen. Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, wird der Vorsitzende des Aufsichtsrats der KWS SAAT SE & Co. KGaA und persönlich haftende Gesellschafterin KWS SE, Dr. Dr. hc mult. Andreas J. Büchting, wird sein Amt planmäßig zum Ende seiner Amtszeit niederlegen. Auch Cathrina Claas-Mühlhäuser scheidet nach 15-jähriger Tätigkeit aus dem Aufsichtsrat der KWS aus. Stellvertretende Vorsitzende Dr. Marie Th. Schnell und der bisherige Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Victor W. Balli, werden sich zur Wiederwahl stellen. Der Aufsichtsrat wird Philip Freiherr von dem Bussche (ehemaliger Sprecher des Vorstands der KWS) und Prof. Dr. Dr. hc mult. Stefan W. Hell (Direktor am Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und Direktor am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg) zur Wahl in den Vorstand durch die Hauptversammlung. Den Vorsitz des Aufsichtsrats soll Philip Freiherr von dem Bussche übernehmen.
Jahrespressekonferenz und Analysten-Call
Anlässlich der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2021/2022 findet heute ab 10:00 Uhr MESZ die Jahrespressekonferenz mit Dr. Hagen Duenbostel (CEO) und Eva Kienle (CFO) in Frankfurt am Main statt.
Um 14:00 Uhr MESZ findet eine Telefonkonferenz mit Eva Kienle für Analysten und Investoren statt. Weitere Details finden Sie hier.
Der Geschäftsbericht 2021/2022 steht zum Download bereit unter Finanzberichte – Investor Relations – Corporate – KWS SAAT SE & Co. KGaA
Wenn Sie mehr über unsere strategischen Themen erfahren möchten, werfen Sie bitte einen Blick in unser ebenfalls heute erschienenes KWS Portrait – Ausgabe 2022: https://portrait.kws.com/