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In einer aktuellen Präsentation beim Bean Day 2024 gab außerordentlicher Professor Paulo Pagliari Einblicke in seine Forschung und betonte das Potenzial der Bakterienimpfung, das Stickstoffmanagement in der Landwirtschaft zu revolutionieren.
Im Streben nach einer nachhaltigen Landwirtschaft bleibt das Bestreben, den Düngemitteleinsatz zu optimieren und gleichzeitig die Ernteerträge zu maximieren, von größter Bedeutung. Hier kommt Azospirillum brasilense ins Spiel, ein stickstofffixierendes Bakterium, das eine bemerkenswerte Wirksamkeit bei der Reduzierung der Stickstoffdüngungsmengen für trockene essbare Bohnen zeigt. Unter der Leitung von Paulo Pagliari und seinem Team an der University of Minnesota ist dieser innovative Ansatz der Schlüssel zu erheblichen Kosteneinsparungen für Landwirte und zum Umweltschutz.
Beim Bean Day 2024 unterstrich Pagliari die Dringlichkeit der Annahme von Strategien zur Reduzierung des Stickstoffeintrags angesichts steigender Düngemittelkosten und wachsender ökologischer Bedenken. Die Anwendung von Azospirillum brasilense als Saatgutimpfung stellt eine vielversprechende Lösung dar, die möglicherweise den Stickstoffeintrag um bis zu 25 % reduzieren könnte.
Basierend auf umfangreichen Studien betonte Pagliari die durchweg positiven Reaktionen, die mit Azospirillum brasilense im Vergleich zu früheren biologischen Produkten beobachtet wurden. Im Gegensatz zu früheren Versuchen, bei denen die Wirksamkeit nicht zu erreichen war, hat der Einsatz dieses stickstofffixierenden Bakteriums bei verschiedenen Nutzpflanzen, darunter Weizen, Mais und jetzt auch schwarzen Bohnen, vielversprechende Ergebnisse gebracht.
Während in den ersten Versuchen Sorten aus Brasilien importiert wurden, plant Pagliari eine Lokalisierung der Produktion, um den Erzeugern Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit zu gewährleisten. Durch das Testen verschiedener Impfraten bei unterschiedlichen Düngemittelregimen möchte das Team die Nutzung von Azospirillum brasilense optimieren, insbesondere in Szenarien mit mittleren bis niedrigen Stickstoffanwendungen.
Es bestehen jedoch weiterhin Herausforderungen, was sich in den geringeren Erträgen zeigt, die bei voller Stickstoffzufuhr beobachtet werden. Pagliari betonte die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die zugrunde liegenden Faktoren zu entschlüsseln, die zu diesem Phänomen beitragen, von der Dynamik der Pflanzenpopulation bis hin zu physiologischen Stressfaktoren.
Während die Forschung voranschreitet, ist Pagliaris Team weiterhin bestrebt, die Stickstoffdynamik, die Gesamtstickstoffentfernung und den Bohnenproteingehalt zu untersuchen, um Empfehlungen für Landwirte zu verfeinern. Mit anhaltender Unterstützung und Finanzierung rückt das Potenzial der Bakterienimpfung zur Revolutionierung des Stickstoffmanagements in der Landwirtschaft immer näher und läutet eine neue Ära nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken ein.