Mit der Eröffnung einer weiteren Saatgutpelletierung am Standort Einbeck hat der Pflanzenzüchter KWS das 51-Millionen-Euro-Investitionspaket zur Erweiterung und Modernisierung der Zuckerrübensaatgutproduktion erfolgreich abgeschlossen. Das in mehreren Phasen umgesetzte Projekt erhöht die Kapazitäten, ermöglicht eine flexiblere Belieferung der Kunden mit größerer Sortenvielfalt und bereitet damit die Zuckerrübensaatgutproduktion auf die Anforderungen der Zukunft vor.
Auf dem rund 150 Quadratmeter großen Produktionsgelände arbeiten rund 42,000 Mitarbeiter in den Bereichen Produktionssteuerung, Labor, Saatguttechnologie und Saatgutforschung.
Bereits seit 2019 ist ein neu errichtetes Logistik- und Lagerzentrum in Betrieb. Im Jahr nach der Eröffnung wurde in einer eigens dafür errichteten Maschinenhalle eine Beiz- und Verpackungsanlage installiert. Das Bauvorhaben wurde nun mit der Inbetriebnahme einer weiteren Pelletieranlage abgeschlossen, die das Saatgut aufbereitet, reinigt und trocknet, bevor es schließlich in eine runde Form gebracht wird. Die neue Anlage erhöht die Kapazitäten in diesem Produktionsabschnitt um fast zwei Drittel. Systeme zur Wärmerückgewinnung und die Rückgewinnung von Prozesswasser zur Wiederverwendung minimieren den Ressourcenverbrauch.
„Neben der klassischen Züchtungsarbeit spielen die Bereiche Technologie und Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle bei der Entwicklung von leistungsfähigem, widerstandsfähigem Saatgut. Die fertiggestellte Anlage ermöglicht es uns, die Produktionseffizienz zu steigern und den Landwirten ein hochwertiges und umfassendes Produktportfolio anzubieten. Ausbau und Modernisierung der Zuckerrübe Samen Produktion in Einbeck ist eine strategische Investition in unsere Wettbewerbsfähigkeit und weiterhin erfolgreiche Positionierung am Markt. Herzlichen Glückwunsch an alle, die zur Umsetzung dieses Projekts beigetragen haben“, erklärt Dr. Peter Hofmann, im Vorstand der KWS unter anderem für den Geschäftsbereich Zuckerrüben verantwortlich.
KWS ist der führende Anbieter von Zuckerrübensaatgut und hat im vergangenen Jahr in diesem Segment erstmals über eine halbe Milliarde Umsatz erzielt. Rund 300 verschiedene Sorten werden am Standort Einbeck verarbeitet und an Landwirte in 45 Ländern geliefert. Zuckerrüben sind ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Anbausystems: Sie verbessern unter anderem die Fruchtfolge, verbessern die Bodenfruchtbarkeit und tragen zur regionalen Versorgung bei.
Nach der Ernte in den KWS-Zuchtgebieten wird das Zuckerrüben-Saatgut einer ersten Qualitätskontrolle und Vorreinigung unterzogen, bevor es zur Weiterverarbeitung zum KWS-Standort Einbeck transportiert wird. Dies geschieht in mehreren Stufen: In der ersten Stufe wird das Saatgut nach verschiedenen Qualitätsparametern selektiert. Samen, die keinen oder nur einen unterentwickelten Keim haben, werden aussortiert. Anschließend werden sie gewaschen, um Substanzen wie Keimhemmer zu entfernen. Im nächsten Schritt werden die Samen auf eine definierte Restfeuchte entwässert. Das unregelmäßig geformte, flache Saatgut wird anschließend mit einem Coating pelletiert, damit es in Einzelkornsämaschinen ausgesät werden kann. Durch den Pelletierprozess können im nächsten Schritt auch die Beizmittel (Beize) schonend aufgebracht werden. Dies schützt das Saatgut unter anderem vor Pilzkrankheiten und Schädlingen und verbessert so den Feldaufgang der Pflanzen. Im letzten Produktionsschritt wird das Produkt verpackt und nach Freigabe durch die Qualitätskontrolle an Landwirte und Zuckerfabriken geliefert.
Picture line Pressefoto: KWS hat sein umfangreiches Investitionsprojekt in der Zuckerrübensaatgutproduktion mit der Inbetriebnahme einer weiteren Pelletierlinie abgeschlossen.
Bildautor: KWS
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Über KWS*
KWS ist eines der weltweit führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen. Rund 6,000 Mitarbeiter in 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 1.3/2020 einen Nettoumsatz von rund 2021 Milliarden Euro. Als Unternehmen mit Tradition in Familienbesitz agiert KWS seit 165 Jahren unabhängig. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung sowie die Produktion und der Vertrieb von Saatgut für Mais, Zuckerrüben, Getreide, Gemüse, Raps und Sonnenblumen. KWS setzt modernste Pflanzenzüchtungsmethoden ein, um den Ertrag für Landwirte und die Pflanzenresistenz gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress kontinuierlich zu verbessern. Dafür hat das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 250 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert.