- Starkes Geschäft mit Getreide und Raps treibt Wachstum im ersten Quartal
- Umsatz der KWS Gruppe um 21 % gestiegen
- Deutliche Verbesserung von EBIT und EBITDA
- Umsatzprognose auf 10-12% angehoben (bisher: 7-9%)
„KWS ist mit einem starken Getreide- und Rapsgeschäft zügig in das neue Geschäftsjahr gestartet“, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS. „Die Nachfrage nach landwirtschaftlichem Saatgut entwickelt sich angesichts günstiger Marktpreise für Agrarrohstoffe weiterhin sehr positiv. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt und erwarten daher für das laufende Geschäftsjahr mehr Wachstum als ursprünglich prognostiziert. Gleichzeitig sehen wir im aktuellen Inflationsumfeld weiterhin spürbare Kostensteigerungen, die teilweise durch höhere Verkaufspreise ausgeglichen werden.“
Geschäftsentwicklung Q1 2022/2023
Der Nettoumsatz der KWS Gruppe stieg in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 21/2022 um rund 2023 % auf 266.3 (220.8) Mio. €. Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem deutlichen Ausbau des Cerealiengeschäfts in Europa. Insgesamt hatten Währungseffekte einen geringen Einfluss auf den Umsatz. Die operativen Ertragskennzahlen der KWS Gruppe sind im ersten Quartal überwiegend negativ, haben sich aber gegenüber dem Vorjahr verbessert. Das EBITDA erreichte –7.1 (–19.7) Mio. € und das EBIT betrug –33.1 (–42.1) Mio. €. Eine deutliche Steigerung des Rohertrags wurde teilweise durch geplante höhere Kosten für Forschung & Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung kompensiert. Das Finanzergebnis sank auf –29.8 (–17.2) Mio. €, unter anderem aufgrund höherer Zinsaufwendungen in Brasilien und der Türkei. Das Ergebnis nach Steuern betrug –46.2 (–43.3) Mio. € oder –1.40 (–1.31) € je Aktie. Der Free Cashflow verbesserte sich auf –72.0 (–105.7) Mio. €, hauptsächlich aufgrund erhaltener Anzahlungen auf Saatgutlieferungen für die kommende Verkaufssaison.
Übersicht der Kennzahlen
in Mio. € | Q1 2022 | Q1 2021 | +/- | |
Nettoumsatz | 266.3 | 220.8 | 20.6% | |
EBITDA | -7.1 | -19.7 | 64.0% | |
EBIT | -33.1 | -42.1 | 21.4% | |
Nettofinanzergebnis | -29.8 | -17.2 | -73.3% | |
Ergebnis vor Steuern | -62.9 | -59.2 | -6.3% | |
Einkommenssteuer | -16.7 | -16.0 | -5.0% | |
Jahresüberschuss | -46.2 | -43.3 | -6.7% | |
Gewinn je Aktie | in € | -1.40 | -1.31 | -6.8% |
Geschäftsverlauf der Segmente
Nettoumsatz bei der Maissegment im ersten Quartal 2022/2023 um rund 15 % auf 82.1 (71.2) Mio. €, vor allem bedingt durch höhere Preise in Argentinien. In den Regionen Europa und Nordamerika wurden im Berichtsquartal saisonal bedingt keine nennenswerten Umsätze erzielt. Da das Segment den Großteil seines Jahresumsatzes erst im dritten Quartal (Januar bis März) erwirtschaftet, war das Segmentergebnis auch vor dem Hintergrund inflationsbedingter Kostensteigerungen für das Berichtsquartal wie gewohnt negativ und summierte sich –46.5 (–40.1) Mio. €.
Das Zuckerrübensegment, das im ersten Quartal saisonal bedingt nur geringe Umsätze verzeichnete, steigerte seine Umsatzerlöse im Berichtsquartal vor allem durch Zuwächse in Nordamerika und Osteuropa auf 20.1 (18.3) Millionen Euro. Das Segmentergebnis lag mit –34.4 (–32.4) Mio. € leicht unter dem Vorjahresniveau und war durch die Auswirkungen der Hochinflation in der Türkei negativ beeinflusst.
Nettoumsatz bei der Getreidesegment stiegen im Berichtsquartal deutlich auf 155.7 (121.2) Mio. €, ein Plus von rund 28 %. Treiber dieses starken Wachstums war einmal mehr das Geschäft mit Roggen- und Rapssaat, die um 27 % bzw. 26 % zulegten. Der starke Umsatzanstieg beim Roggensaatgut war auf eine gestiegene Nachfrage und höhere Preise sowie saisonale Effekte (insbesondere frühere Verkäufe in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) zurückzuführen. Das Sortenportfolio von Rapssaat verzeichnete (mengen- und preisbedingt) starke Zuwächse, insbesondere in Frankreich. Erfreulich war auch der Umsatz mit Weizen- und Gerstensaatgut. Hohe Zuwachsraten verzeichnete auch das Segment Getreide mit seinen zukunftsträchtigen Bereichen Zwischenfrüchte und Bio-Saatgut. Mit seinem breiten Portfolio und als eines der führenden europäischen Züchtungsunternehmen ist KWS gut positioniert, um vom Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu profitieren. Aufgrund des starken Umsatzwachstums und eines verbesserten Produktmix verzeichnete das Segment eine überproportionale Ertragssteigerung auf 62.3 (43.1) Millionen Euro.
Nettoumsatz bei der Gemüsesegment stieg um rund 8 % auf 10.9 (10.2) Mio. €, vor allem aufgrund höherer Verkäufe von Spinatsaaten in Asien. Das Segmentergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Effekte aus der Kaufpreisallokation auf –2.6 (–4.5) Mio. €. Ohne diese Effekte betrug das Segmentergebnis –0.2 (0.4) Mio. €. In den Erträgen des Segments sind auch F&E-Aufwendungen in Höhe von 3.2 (2.0) Mio. € enthalten, die der langfristigen Etablierung der Gemüsezüchtung bei KWS dienen.
Nettoumsatz bei der Unternehmenssegment betrugen 1.5 (2.3) Millionen Euro. Sie werden hauptsächlich auf den Farmen der KWS erzeugt. Da alle segmentübergreifenden Kosten für die Zentralfunktionen der KWS Gruppe und Aufwendungen für die Grundlagenforschung dem Segment Corporate belastet werden, sind dessen Erträge in der Regel negativ. Das Segmentergebnis betrug –30.7 Mio. € und lag damit insbesondere aufgrund höherer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung unter dem Vorjahreswert von –25.2 Mio. €.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022/2023
Für die KWS Gruppe erwartet der Vorstand aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung danach nun für das Geschäftsjahr 10/12 ein Umsatzwachstum (auf vergleichbarer Basis, ohne Währungs- und Portfolioeffekte) von 7-9 % (bisher: 2022-2023 %). die ersten drei Monate. Die EBIT-Marge wird unverändert zwischen 10 % und 11 % erwartet. Die Forschungs- und Entwicklungsquote wird voraussichtlich in einer Bandbreite von 18 bis 20 % liegen. Für die Produktbereiche der KWS gelten unverändert die bisherigen Prognosen mit der Erwartung eines deutlichen Umsatzwachstums (auf vergleichbarer Basis) und EBIT-Margen auf Vorjahresniveau.
Den Quartalsbericht finden Sie online unter www.kws.com/ir